149. Tag

0315 Ankunft in Hawaii. Der Zoll macht mir weniger Schwierigkeiten als erwartet, aber daß man eine halbe Stunde auf's Gepäck wartet, ist schon lästig, speziell wenn man vorher die Schilder der Zollbehörden gesehen hat, die einem reindrücken, daß man wirklich nur ganz wenig Zeit verliert, und der Kunde sei doch König, auch beim Zoll. [Boah, diese Vibrationen hier vorne sind wirklich grauenhaft! Wenn man auch Flugzeuge bei den Italienern kauft...]
Dann, erste Überraschung, die Touriinfo und sonst auch nix ist nicht offen. Außerdem ist in den (freien) Pamphleten, die draußen rumhängen, nichts für Backpacker. Dafür, daß Hawaii im wesentlichen vom Tourismus lebt, ist die Information auch selten schlcht. Telefonieren erweist sich als unmöglich, aber immerhin finde ich ein vernünftiges Angebot nach Kauai (39 $ mit Hawaiian, für den ersten Flug am Tag statt 74 sonst). Und wieder ein neues Flugzeug: MDD DC-9-50, schmal und lang, mit zwei höllisch lauten Triebwerken am Heck. Scheint schon älter zu sein.
Auf Kauai gab's dann auch einen Backpacker (einen!), für 15 $ die Nacht in einem Etablissement, das überall woanders (z. B. in NZ) 11 NZ$ gekostet hätte. Aber alles in Kauai ist teuer. Dadurch, daß wir so früh da sind, können wir auf den Tagesausflug mit, aber plaudern mit verschiedenen Leuten bringt einen Mietwagen und Waimea Canyon auf den Plan. Drawback: ich muß fahren, weil ich der einzige über 25 bin. Aber ging dann schon, nur habe ich am Anfang noch versucht, mit den Scheibenwischern zu blinken, ein Erbe vom Fahren in NZ.
Erster Punkt: Russian Fort, von der Zeit, als die Russen hier Expansion und Walfang betreiben wollten. Im wesentlichen ein paar Steine im Red Dirt, der so schwer sieder aus der Kleidung rauszubekommen ist, daß es "Read Dirt"-T-Shirts gibt, die mit dem roten Dreck gefärbt werden, und leider zu teuer sind. Dann weiter (nach einem Shoppingbreak, wo ich zum Essen eine Art gulaschgefüllten Germknödel bekam) in den Waimea Canyon. Breathtaking. Haufenweise lookouts angefahren, der letzte ins Kalaluatal runterschauend, wo, wie Ian erzählte, ein Aussteiger schon 20 Jahre vom Land lebt. [Weiter im Cuzns, mit einem prügelnden alleinerziehenden (zumindest temporör) Vater und in der Erwartung einer kleinen Pizza und eines seafoodsalats.]
Von dort aus Popohale Beach (oder so), den sunset genießen. [Mmmmmm, das seafood ist Crabmeat: Yummy!] [Dafür war die pizza mehr so akzeptabel für Tiefkühlverhältnisse; und alles in allem teuer: in einem fast-food-cafQ wie diesem erwarte ich nicht, 10 $ auszugeben, oder besser: 10 US$. 10 A$ oder NZ$ wäre genau richtig gewesen. Aber angeblich wird das auf den mainland besser.] Und bissl schlafen.
Auf dem Heimweg gab's dann beinahe "Apollo 13", aber 15 min zu spät und trotzdem 6 $ --> nee. Stattdessen meine erste Erfahrung mit Taco Bell, einem Fastfoodmexicaner: seine double tacos sind einfach genial: die taco-Schale besteht aus einer crackigen inneren Schale und einer weichen äußeren Schicht. Nur die chili french fries waren seltsam (ein wahrer Gourmet scheut niemals ein Geschmacksexperiment): fries mit Chiliwürze hätte ich erwartet, aber Pommes mit chili con carne obendrauf ist schon ein bissl seltsam.
[Gerade schaue ich die Gebrauchsanleitung meiner Calling Card durch: die Farøerinseln sind da unter "Pacific Rim" eingereiht, zwischen "Australia" und "Guam"...]

150. Tag

Nachdem wir das Auto 24 h gemietet hatten, hatten wir noch einen halben Tag zur Verfügung, den wir an den Waimea (?) Falls verbrachten: yet another waterfall, aber wenigstens gutes Schwimmen drunter. Auf dem Rückweg hatten wir dann das Problem, daß Ian (so einer von den seltsamen überflippigen Amis) weder Schuhe noch Oberbekleidung für nötig befunden hatte, und deswegen nur deshalb in den Bus gelassen wurde, weil er ein Handtuch hatte, seine Blöße notdürftig zu verdecken. Aber Hilfe war nahe: ein (recht beleibter) Polynesier, Ex-Marines, schenkte ihm eines der 4 (!) Hemden, die er trotz der Hitze übereinandertrug, und was in dem seltsamen Gelb auch keineswegs zu seinem restlichen outfit paßte. Auch das ist Amerika. Den ganzen Nachmittag nabe ich auf der Terasse des Backpacker beim European zugebracht, und der Abend muß wohl so ähnlich gewesen sein, jedenfalls erinnere ich mich an nix anderes - doch, jetzt kommts wieder: European und Mermaids auf Video.

151. Tag

Halbwegs früh aufgestanden, mein Wecker hat versagt, aber ich bin trotzdem um 8 aufgewacht, gehitcht zum Kalalautrail an der Na Pali Coast. Einen lift habe ich bekommen von Craig, einem Building Inspector des countys Kauai, aber er wohnt auf Hawaii und pendelt übers Wochenende. Er hat alle meine Vorurteile gegen Amerikaner bestätigt: eine Aufmerksamkeitsspanne wie 20 cents nach Timbuktu, keine Ahnung von gar nix, und Amerika ist das gelobte Land überhaupt. Immerhin habe ich dabei gelernt, daß Kalifornien seine Obdachlosen mit einem one way ticket nach Hawaii loswird... [was von anderen inzwischen als Unsinn abgetan wurde.]
Der Anfang des Treks war recht ungemütlich, occasional tropical downpours, der den Weg in einen Schlammigen Bach verwandelte und trekken doch wesentlich erschwerte. Am ersten Strand, so nach einer Stunde etwa, erstmal Pause gemacht, knapp die Hälfte meiner Vorräte schon aufgefuttert, einen weiteren Schauer passieren lassen und mich mittelmäßig müde gefühlt. Die Entscheidung zwischen dem Weg zum Wasserfall ins Tal hinter, ein kürzerer Trek, aber mit einer deutlichen "slippery when wet"-Warnung versehen, und der Fortsetzung des Treks fiel dann gegen den Wasserfall aus, also habe ich noch jemand gefragt, der gerade von dort kam und meinte, die ersten 800 m seien nochmal sehr muddy, aber danach ginge es dann. Die ersten 800 m waren dann auch fast senkrecht hoch, und irgendwo dort oben wurde ich von einem Schlafanfall gepackt, mein gesamtes Timing und meine pace hatte bis zu diesem Punkt eh nicht so hingehauen. Aber danach war ich dann endlich in Hiking Mode: ein schmaler Pfad, rechts ein steiler Abhang 300 m zum Ozean, links meist Felswand, und ich mittendrin durchgerannt durch ein Tal, vorbei an einer weiteren Wand und bis ums Eck, um einen Blick ins Hanakoa Valley zu werfen. Auf dem Weg traf ich überwiegend Deutschsprachige, unter anderem zwei aus Bayern, die überall da schon waren, so ich noch hinwill, und mir prima Tips geben konnten. Froh war ich auch über die Entscheidung, doch noch bis ins Hanakoa Valley weitergelaufen zu sein: der Wasserfall dort ist schon recht spektakulär. Und das Wetter wird offenbar von Seitental zu Seitental besser, hier waren keine Spuren davon, daß es geregnet hätte, während auf dem ersten stretch auch auf dem Rückweg noch alles überflutet war und es leicht schauerte. Vom Hanakoa Valley weg um 1/2 4, und um 10 vor 6 wieder an der Straße eingetroffen, wo irgendjemand von einem Bus gesprochen hatte.
Kein Bus. Also habe ich mich, dreckig und fertig, zum hitchen aufgemacht. Der erste nahm mich mit bis Hanaloa (oder so), wo ich immerhin mein Abendessen (beim Subway) einkaufen konnte. Der nächste Trip führte mich mit einem middle aged Herrn bis Princeville, wo er mich auf einen Jacuzzi und einen Drink einlud, er habe jetzt eh nix zu tun, und übernachten könnte ich dort auch, aber er war nicht mein Typ, und so habe ich von dort einen weiteren Kurzhitch bekommen bis ich schließlich, schon nach Anbruch der Dämmerung, hinten auf einem Pick-Up zurückzukehren. Gegessen, geratscht, geschlafen.

152. Tag

Lang geschlafen (naja, 9), geduscht, gefrühstückt, gepackt, die Schuhe vom roten Dreck befreit und zum Airport gehitcht, Mahalo bis Kona auf der Big Island genommen, die sind eine relativ neue Airline, die mit Turboprops statt Jets langsamer, aber auch wesentlich billiger zwischen den Inseln shutteln. Sie fliegen eine ATR 42, italienische Turboprops. Problem: vorne fallen einem die Ohren ab, und hinten geht der Abgasstrahl durchs Photo, nur ganz hinten gehts ganz gut [von Hawaii nach Oahu]. Das alte Problem, weshalb ihnen einige runtergefallen sind, solte hier nicht so zuschlagen: es war Vereisung... Im Flieger geschrieben, dort am Flughafen von Rico, dem Manager des Backpackers abgeholt worden. Er hat schon fast überall gewohnt, u. a. in Berlin ein Jahr, er ist eigentlich Künstler, entwirft Computergrafiken, speziell für Spiele, wenn ich das richtig verstanden habe. Hier habe ich dann den Sonnenuntergang erlebt, ziemlich rot, aber wieder mal das letzte Stück hinter Wolken. Rico hat währenddessen alles für mich gemanagt, Sa Trip, So Volcanotrip, Mo Scuba, um's Ausfliegen Di muß ich mich später noch kümmern, aber immerhin aht das Hostel offenbar mit Mahalo den 35 $-Deal. [Hat sich hinterher als Unsinn rausgestellt.] Also in die Stadt zum Essen, das Village angeschaut (Shopping Complex), mit einer schönen Galerie, viel Kitsch, aber nette Glastische mit Delphinen, Schildkföten und Grauwalen als Fuß. Dort fand ich auch den seafoodsalat. Dann zurück, endlich Schatz aus der Dusche klingeln dürfen, sie klang nicht so rundrum zufrieden, aber muß gehen; trotzdem war es schön, wieder mal ihre Stimme zu hören. Später hab' ich dann Trent kennengelernt, der jetzt hierrüberzieht und die Tour morgen macht, und mit ihm geplaudert.

153. Tag

[Wow, ich bin mal wieder an dem Tag, den ich gerade erlebe:] 9.00 los, im Supermarkt ein Sandwich gebunkert, die Boogieboards verstaut und auf die Inseltour mit Trent. Zunächst über Lavafelder, die gerade erst begannen zuzuwachsen, und die schwarzen Felder waren am Straßenrand mit Namen aus weißen Steinen beschrieben ("Andy+Wendy" und so), was angeblich noch auf polynesische Traditionen zurückgeht. Erster Stop: Hilton Resort, zum Delphineschaun. Die haben da ein 450-Mio-$-Resort incl. Mutterboden und Bewässerungsanlagen auf nackte Lava gestellt, mit Schildkröten in der Lagune und einem (viel zu kleinen) Delphinbecken, in dem sich etwa 6 oder 8 Delphine tummelten. Ziemlich dekadent, das ganze, mit eigenem kleinen Train und Bootskanal, um den Nahverkehr zwischen den einzelnen Teilen Gebäuden, Bars und sonstigen Plätzen zu ermöglichen. Ebenso vorhanden waren Wasserfälle, Hängebrücken und -matten, asiatische Statuen in kleinen Schaugärten etc. Danach erstmal Lunchpause an einem feinen Strand, schön warmes Wasser, und ein Rennen mit polynesischen Kanus. Nur die Boogieboards erwiesen sich als nicht zum surfen brauchbar, mangels surf; aber um nicht direkt auf dem brennend heißen Sand zu sitzen, waren sie hervorragend.
Neben einem anderen Resort fanden wir eine große Sammlung Petroglyphen, in die Lava eingeritzte Strichmännchen, über 1000 Jahre alt. Weiter über's Hochland, was auf der Nord- und Ostseite wesentlich grüner war, nach Weimea, einer verschlafenen Provinzstadt, und zu dem Waitea (?) Falls Lookout, dort, wo der Mariner dann doch das "dry land" findet.
Von dort aus zurück, schon abends. Essen in Jack in the Box, wo ich nächstes Mal das Teriyaki Chicken nehme: Reis, veges und Teriyakisauce, schaute fast gesund aus. Hoffentlich können wir morgen irgendwas gegen das seltsame Geräusch tun, das sich im Laufe des Tages an Trents neuem Auto auftat, sonst nehmen wir eben einen Mietwagen zu den Vulkanen. So, und jetzt bin ich müde, nicht mit aufn Bier, nicht ins Kino, und geh ins Bett.

Sonntag, 16. Juli

154. Tag

Mietwagen genommen mit Greg aus SA ("By the way, I'm Greg!" - "By the way, I'm Greg!"), Helen aus Cornwall, derzeit LA, einen Chrysler Neon. Nettes Auto, macht echt Spaß, das zu fahren, siegt gut auf der Straße, hat also nicht das gefürchtete amerikanische plumpudding Fahrwerk, ist (ausreichend) spritzig, und kostete nur 27 $ plus insurance. Ich muß endlich rausbekommen, ob das durch die Kreditkarte gedeckt ist oder nicht.
Immerhin habe ich inzwischen Telefonkarten gefunden, die sogar noch besser sind als unsere, weil sie mit jedwedem Telefon funktionieren, Stichwort Calling Card.
Erster größerer Stop war South Point, bloody windy durch die trade winds, aber immerhin haben sie da eine Windenergiefarm, offenbar noch aus den Cartertagen, Mitsubishiwindräder, schon leicht angerostet, Metalltürme, nicht diese schicken Glasfaserteile aus Dänemark, und es macht einen Höllenlärm. Geschätzt habe ich die installierte Kapazität auf 8 MW Peak. Was wir dort gefunden haben, war ein Badeplatz, der ausschließlich von Hawaiianern genutzt wurde, keine Weißen, und kein grüner Sand, der, wie wir erst später erfuhren, 3 Meilen Fußmarsch weg ist. [Gerade komme ich aus Batman 3; gut, aber belanglos, auf einer viel zu kleinen Leinwand in einem offenbar in 2 geteilten Art-Deco-Kino; der zweite mit der Pfeifferwoman hat mir da besser gefallen.] Soll aber eh nicht so toll gewesen sein. [Wow, nach 10 und noch Leben! Dieses Waikiki ist sicher nicht mehr der Südpazifik.]
Stattdessen sind wir dann weiter, nach dem Lunchbreak mit Sandwiches, zum Volcano Nat. Park; auf dem Weg dorthin noch eine Kaffeepause, echter Konakaffee von der Insel, recht gut, ich hatte eine Tasse Dark Roast, die leider viel zu schwach gebraut war.
Dann, das Highlight von Hawaii: Volcano National Park. Oben erstmal das Museum angeschaut, dabei gelernt, daß eine neue Insel sich gerade unter dem Ozean formt, Loihi, die noch 969 m bis zum Meeresspiegel hat, und wohl noch 10-100.000 Jahre braucht, bis sie entweder eine neue Insel oder ein Teil von Hawaii wird. Prime Real Estate zu kaufen, ist also ein wenig prematur. Dann der erste Blick über die Caldera (Krater sagt man, wenn's kleiner ist) des Kilauea - ein Riesenteil, mehrere Kilometer im Durchmesser, mit einem kleinen, aktiveren Krater innendrin, dem H . Dieser war 100 Jahre lang mit einem brodelnden Lavasee gefüllt, ist aber abgesehen von kleineren Ausbrüchen zwischen einem und 100 Tagen seit über einem Jahrhundert ruhig.
[Arizona Memorial: ein interessanter Einblick in Amerikas Psyche: Erst die einführende Rede des Rangers, der Einzelschicksale beschrieb wie das des kath. Priesters Schmidt, der auf der Oklahoma starb, aber vielen Freunde das Leben rettete; oder der japanische Restaurantbesitzer Iwojima, der mit 4 Kindern von US-Anti-Aircraft-Feuer getroffen wurde; oder ???, der als einer der wenigen mit seiner Maschine abheben konnte, vermutlich auch zwei Zeros abgeschossen hat, und dann bei der Landung auf dem eigenen Airfield von eigenen Leuten irrtümlich abgeschossen wurde. Dann der Film, der die Historie gut wiedergab, abgesehen von dem Detail, daß das Ölembargo der USA Japan fast automatisch in den Krieg brachte, erzählt von einer immer wieder fast brechenden Frauenstimme. Jetzt das Memorial selber, einer der Gebäude auf diesem Planeten, die wirklich eine wiedererkennbare und einzigartige Architektur hat; ein Carillion (Glockenspiel) spielt ständig patriotische Lieder, auf der Fahrt hierher wieder fast brechende Kommentare ("Here they will never be forgotten.") Nur schade, daß das Wasser so trübe ist, so daß man nicht viel von dem Boot sieht.] [Ja, so muß es doch sein: mit einem Blue Hawaii (Vodka, pineapple juice, blue curacao & lime juice) den Sunset über Honolulu Harbour genießen, auf Ahi Poki warten, hoffen, daß es genießbar ist (roher Fisch), aber halber Preis immer noch in der happy hour, und ein Honolulu Star Bulletin in der Hand.] [Wow, jetzt bin ich doch ein bissl pissed, Kunststück, irgendwie hatte ich den ganzen Tag kein gescheites Foodoutlet in der Nähe. Sei dem wie auch immer möge, der Sonnenuntergang ist jetzt fast vorbei, der Fisch war gut, aber scharf, und zwischendrin ist das Aloha shopping center nachzutragen, mit einem Laden namens "Endangered Species", einem Berggorilla (Steiff oder so) am Eingang, und viele T-Shirts mit environmentally friendly messages und Statuetten von aussterbenden Tieren. Die proceedings gehen angeblich zu den Tieren, aber das glaube ich so auf Anhieb erstmal nicht.]
Am Rande liegt in einem kleinen Regenwaldgebiet mit riesigen Baumfarnen und einem Lavatunnel. Die Entstehung dieses recht runden und etwa 3 m durchmessenden Tunnels erklären sich Fachleute mit dem Erstarren der Lava außenrum und dem allmählichen Abebben des Lavastroms in der Röhre. Alles in allem sind es wohl 350 m, aber ohne Taschenlampe sind nur 100 oder so zugänglich. Trotzdem, ich hoffe, daß das Photo was geworden ist. [Ja!]
Auf dem Weg den Hang runter zur See kommen wir an jeder Menge Krater vorbei sowie an einigen Lavafeldern, je jünger, desto weniger bewachsen, aber selbst bis zu einigen Dekaden alte Felder sind noch nicht völlig überwuchert. Fast unten gibt es nochmal Petroglyphen mit der Eigenart, daß hier offenbar das Mana, der spirit des Ortes recht stark war und dazu genutzt wurde, den Kindern ein glückliches Leben zu bescheren, indem in ein kleines in die Lava geritztes Loch ein Stück der Nabelschnur gelegt wurde, das dann mit einem Stein zugedeckt wurde. Wenn die ganzen Reihen von Lächern, die ich dort gesehen hatte, Babys bedeuten, waren die Polynesier reichlich fruchtbar, 10 Kinder sind da keine Seltenheit (wieviele davon überlebt haben, kann ich nicht sagen, aber für ein Volk, das auf einigen Kanus gekommen ist und einige ziemlich große Inseln zu bevölkern hat, macht das Sinn).
Dann weiter, pünktlich zum Sonnenuntergang, zur Lava. Am Ende der Straße, wo die frische Lava seit Mai fließt, ist die Straße unter Lava einfach begraben, ein Anblick wie ein Erdrutsch, nur daß es festes Gestein ist, relativ porös zwar, wie alles Gestein auf der Insel, aber trotzdem festes, solides Lavagestein. Dort war dann auch die Straße abgesperrt, vor einigen Monaten, hat Trent erzählt, konnte man noch bis auf Armlänge an die frische glühende Lava ran, jetzt ließen sie einige hundert Meter Sicherheitsabstand;
[Wow, gerade komme ich aus "Apollo 13". Gestern hat David Letterman noch in seiner late night show Witze darüber gerissen, daß "Forrest Gump is sorry for screwing up the Apollo 13 mission", heute schon gehe ich rein. Ein fesselnder Film, aufbauend auf einer wahren Geschichte ("Houston, we have a problem."), die zeigt, wie hemdsärmelig damals mit dem technologischen edge umgegangen wurde; aber diese Männer wußten, was sie taten, im Gegensatz offenbar zu den Leuten, die das Shuttle versägt haben, keine Bürokraten, nur Techniker und Ingenieure, die im entscheidenden Moment wußten, wie's auch anders geht, die improvisieren konnten; allerdings was das Apolloteil auch ziemliches low tech, da konnte man noch besser improvisieren; wenn im Shuttle in der software was versagt, ist das sicher nicht so einfach zu fixen. Und hervorragend gespielt, auch wenn Tom Hanks dafür hoffentlich mal keinen Oscar bekommt, dafür war die Story zu normal. Damit habe ich jetzt bald alle Filme durch, die ich sehen wollte, Pocahontas schaue ich lieber wieder zu Hause mit Schatz [Welcher Schatz???], und Waterworld ist noch in der Pipeline. Clueless kann ich glaube ich bis ins deutsche TV verschieben, Free Willy 2, Judge Dredd, Mighty Morphin Power Rangers und Under Siege 2 haben mich nicht als Zielgruppe, und First Knight? Mal sehen. Mittlerweile sitze ich in "The Row", einer Bar in der Mitte der Piazza der Restaurant Row, mit dem Kino, verschiedenen Restaurants und Cafés und ein paar nightclubs incl. nächtlichen Lebens rundrum. Fühlt sich richtig gut an, das mal wieder zu haben, wenn auch alleine nicht soo perfekt ist. Aber noch habe ich ja Nachtrag zu machen, während ich hier die Nachtschwärmer um mich herumschwärmen sehe.]
War aber wohl auch gut so, frische Lava scheint recht unpredictable zu sein, da können Höhlen mit noch rotflüssiger Lava drin sein, die unter Gewicht zusammenbrechen ("Sein Schicksal würde zu beklagen sein."). Nichtsdestotrotz war es faszinierend zuzusehen, wie sich aus dem verschwindenden Tageslicht mehr und mehr orange Flecken herausschälen, bis sich schließlich eine mehr oder weniger durchgehende Spur abzeichnet, die von der Flanke des Berges bis ins Meer reicht, wo eine große Wolkensäule aufstieg, die jetzt in der Nacht immer mal wieder von orangem Leuchten aufgehellt wurde, offenbar Lavaexplosionen. Es gibt zwei Filme im IMAX darüber, die ich jetzt ganz gern sehen würde: Hawaii und Ring of Fire. Die Sterne schälten sich dann auch aus dem Himmel, und richtig viele! Ich wäre furchtbar gerne jetzt auf einen der beiden Gipfel gefahren, Mauna Kea oder Mauna Loa, und hätte nur dagesessen und die Sterne beobachtet, aber leider ist die Saddle Road zwischen beiden Bergen off limits für 2WD rental cars. [Rückblickend gesehen hätte ich das die übernächste Nacht machen sollen, hochhitchen und campen, statt noch einen Tag länger in Oahu rumzuhängen; andererseits ist es hier auch nicht so schlecht, und morgen muß ich mal schaun, ob ich wreckdiving betreiben kann... Aber so fahre ich jetzt wohl übers Wochenende an die North Shore, mein Flieger ist jetzt vorgezogen auf Sonntag nacht, ich hätt's gerne früher gehabt, aber Air NZ war ausgebucht vorher; Trottel, früher (von Hawaii aus) buchen wär's gewesen.] Greg und Helen habe ich dann am Campingplatz abgesetzt und bin heimgedüst, 96 mls in 1:40 (plus 15 min cat nap) ist nicht schlecht für Landstraße mit Ortschaften und sonst 55 limit...

155. Tag

Morgens früh (immerhin vor 9!) das Auto zurückgebracht, von dort aus in glühender Hitze (irgendwo in den upper eighties oder lower nineties, in dem Schatten, der da nicht war) über eine Stunde über ein Lavafeld gehiket. Schon faszinierend, die verschiedenen Formationen von Lava, mal ganz flach (darauf hatte ich eigentlich gehofft), mal wie ein eingefrorenes und dann an der Oberfläche gesprungenes Wellenmuster in der 1 1/2-m-Range, was mich extrem heruntergebremst hat. Trotzdem bin ich dann irgendwann in Keahole Point angelangt, was der Sonnenreichste Küstenpunkt der ganzen Staaten ist (ach so) und das OTEC (Ocean Thermal Energy Conversion)-Kraftwerk beheimatet. Die Idee ist, Tiefenwasser aus 3 km Tiefe hochzupumpen und die Temperaturdifferenz zwischen dem warmen Oberflächenwasser (26-27° C) und dem kalten Tiefenwasser (6°) zur Energieerzeugung zu nutzen. Klingt zunächst nicht blöd, zumindest wenn die Pumpenergie nicht die gewonnene Energie übersteigt. In diesem Falle wird etwa die Hälfte der 210 kWe für die Pumpen aufgewandt, der Rest ist Nutzenergie. Die Installationskosten sind jedoch so enorm ( $/kW im Gegensatz zu 2-4000 $/kW bei einem konventionellen Kraftwerk), daß sich die reine Kraftwerksanlage nicht rechnet, respektive erst ab 23 $/barrel Ölpreis mithalten kann. Das ist aber nicht das einzige, was mit dem Wasser angefangen werden kann: die gesamte Klimatisation des Labors wird z. B. mit dem nach der Stromerzeugung immer noch kalten Wasser betrieben, was das System für größere Resorts interessant macht. Außerdem kann das hochreine, mineralhaltige Wasser zur Trinkwassererzeugung hergenommen werden (als byprodukt zur Stromerzeugung), und ein ganzer bunch von kleinen Enterprises hat sich drumherum angesiedelt, die das kalte Wasser zur Kultivierung von diesem und jenem nutzen und zur Ökonomie des Projekts entscheidend beitragen können. Jedenfalls scheint die Technologie im Reifungsstadium zu sein, und in nicht allzuferner Zukunft sollten wir sohl richtig ernsthafte Kraftwerkee dieses Typs erleben können. Die einzigen Voraussetzungen dafür sind viel Sonneneinstrahlung wie überall in den Tropen, und ein küstennaher rascher Abfall auf große Tiefe, was aber nicht unbedingt nötig ist, wenn man das System auf Schiffen oder stationären Plattformen offshore aufbaut.
Ein Punkt noch zu DUMAND, dem Unterwasser-µ-Neutrino-Detektor: offenbar hat es einige technische Probleme, die noch ausgebügelt werden müssen, aber im Prinzip sollte es demnächst operational sein. Ein netter Spruch am Rande von einem russischen Meeresbiologen, der auf leuchtende Tiefseeorganismen spezialisiert ist und auch gerne die Rohdaten bekäme: "Remember, your noise is my science!" Nachmittags gings dann zum scubadiven ans End of the World, meterhohe cliffs und murky water, zumindest nahe der Küste, weiter draußen gings dann ganz gut, 20 m oder so Sicht, und interessante große enfernt Christbaumähnliche Korallen, die wie kleine Städte aussahen; dazu kurz in der Entfernung ein reef shark, aber er schien sich nicht sonderlich für mich zu interesieren. Eine kurze Pause zwischendrin, um meine in Sonnenöl gebadeten Shorts zu waschen, dann abends ausgegangen; teuer aber paßt schon.

156. Tag

Trent knöpfte mir 10 $ für die Fahrt zum Airport ab, der nur 11 Meilen weg ist. Kröte. Zurück mit Mahalo nach Honolulu. Eine Anmerkung zu HNL Airport: der busieste, den ich bisher irgendwo gesehen habe, FRA und Kai Tak eingeschlossen, zwei Paare von Star- und Landebahnen, die alle vier gleichzeitig genutzt werden, Hawaiian, Aloha und Mahalo sowie ein paar kleinere Gesellschaften fliegen jeweils fast stündlich zu allen Insel vom Commuterterminal aus, was fast so funktioniert wie Busfahren mit Greyhound Australia oder Mount Cook Landline; keine Sicherheitskontrolle, ein kurzer check-in, viele Leute sogar nur mit Handgepäck; dazu am Overseasterminal jede Menge Flüge ins Mainland und in den Rest der Welt. Und um die Dinge noch weiter zu verkomplizieren, ist die Hickam AFB auf praktisch dem gleichen Gelände, und benutzt ein weiteres Paar Airstrips.
Ferraris sieht man hier auch vereinzelt, die typischen 308 GTS von Magnum mehr als alles andere, es gibt nämlich einige Autoverleiher, die darauf spezialisiert sind. Dieser kostet etwa 350 $ am Tag, während end of the line der Lamborghini Diablo mit 1500 ist. Was man wesentlich öfter sieht, sind Stretchlimos: Die Dinger gibt's schon recht günstig, für den Airportshuttle mit 5 Personen kann das günstiger sein als Taxi. Nicht jedoch als das wirklich gute TheBus-System hier, 1 $ pro Fahrt, und sie es rund um die Insel. Dieses System ist auch '94 und '95 als bestes Nahverkehrssystem der Staaten ausgezeichnet worden.
Mit diesem Bus ging's dann ins Zentrum, von wo ich einen anderen Bus nehmen wollte, was mir ein hilfreicher Taxler erspart hat, der mich für nur 2 $ dort hochgefahren hat, in das Hostel neben der Uni, das erste AYH-Hostel. Angekommen um 1.30, machten sie nicht vor 4 auf, also habe ich erstmal den Flug nach Vancouver vorgezogen um leider nur zwei Tage, alles andere war schon ausgebucht, wonach ich gegenüber in die Uni gelaufen bin und das Physikdepartment ausgecheckt habe, recht klein, aber machen halbwegs interessante Gebiete. Trotzdem habe ich da nicht näher nachgeforscht, sooo sehr interessiert hat es mich dann doch nicht.
Was ich stattdessen getan habe, war, mir einen Internetaccess zu borgen, nur um nach kurzen Schwierigkeiten mit der Verbindung festzustellen, daß mir keiner schreibt. Also dann zurück, eingecheckt, und zu Fuß (auch so eine Einmal-Aktion, furchtbar weit und selten häßlich) nach Waikiki. Dort bissl rumgelaufen, Reis und Roast Pork gegessen und ins Kino gegangen, Batman Forever. Dann mit dem letzten Bus heim, dort noch David Letterman gesehen und einen rumliegenden folder mit Atomtestinfo durchgeschaut.

157. Tag

Gefrühstückt in der YWCA-Cafeteria, nachdem ich mein Arbeitspensum für heute erledigt hatte, das einem vom Youth Hostel auf's Auge gedrückt wird, "um die Preise niedrig zu halten", und dann nach Pearl Harbour rausgefahren, mit einem Zwischenstop im Ala Moana Center, mit einem MGM und einem Disneyshop. Der MGM-Shop war noch ganz gut, der Disney catert dann doch mehr so für 20 Jahre Unterschied zu meinem Alter. Bevor ich die schon angerissene Tour im Arizona Memorial bekam, mußte ich mich eine gute Stunde im Submarinemuseum rumtreiben; interessantes exhibit: ein Werbefilm der Navy, der zeigt, warum wir auch in der post cold war era noch nuclear deterrence brauchen, und daß die sub force eh die wichtigste der ganzen Streitkräfte ist, und was für ein Riesenspaß es doch ist, mit diesem High-Tech-Equipment rumzuspielen. (Anmerkung dazu: eine Werbung habe ich im Bus gesehen, ein Photo mit zwei F 14 im Vordergrund im Anflug auf den Flugzeugträger im Hintergrund, mit dem Slogan "Join our Frequent Flyer Program!" Navy.) Dann rüber zur Arizona, danach mit dem Bus nach Chinatown, dort bissl rumgelaufen (ziemlich weedy in places), weiter an der Küste zum Aloha Tower, dort geshoppt und gehappy-hourt, dann weiter zum nahegelegenen Kino in der Restaurant Row, nachher noch in einer Bar dort rumgesessen und mit dem Taxi zurück.

158. Tag

Wieder im YMCA gefrühstückt, dann mit dem Bus ins Ala Moana rübergefahren, geshopt, unter anderem in einem hervorragenden Travelshop, der mir leider immer noch keine Idee gegeben hat wg. wohin im mainland, aber immerhin habe ich jetzt eine Ahnung, wo alles ist. Und daß der "Let's Go USA" gar nicht so gut ist, dafür ist Fodor's recht gut, wenn auch nicht Budgetorientiert, und die Berkeleyguides, die aber nicht für alle Regionen existieren. Vielleicht mach ich's auch ganz ohne. Schaun mer mal.
Von dort aus quer durch ganz Waikiki, teilweise am Strand entlang (auch nicht viel schlimmer als Rimini oder Costa del Sol, nur anteilig viel mehr Japaner und vor allem -innen) bis Diamond Head, von wo ich den Sonnenuntergang beobachtet habe. Lästig: es gibt in ganz Waikiki keine vernünftigen Bookshops, zumindest nicht da, wo ich war. Dann mit dem Bus zurück, kurzen Dinnerstop in Waikiki (All you can eat Spaghetti incl. Salat, Knoblauchbrot und kleinem Drink 3.85 $) und ins Hostel.

159. Tag

Noch bissl länger geschlafen, wieder gefrühstückt im YMCA. In einer halben Stunde [yea, endlich wieder aktuell!] geht's an die North Shore, evtl Tauchen oder Boogieboarden oder einfach nur abhängen.
Aufkleber auf einem Auto: "Si hoc legere potes, da gratia magistrae Latinae."
[Weia, zwei Tage nur rumgehangen und nix geschrieben: jetzt aber schnell!] Das mit dem Shuttlebus hat irgendwie nicht hingehauen, deshalb hat mich die Fahrt raus mit dem Circle Island Bus bis um 1/2 6 beschäftigt gehalten, mit einem kurzen Luchstop in der Foodhall des Ala Moana. Im wesentlichen habe ich gelesen, recht zäh, ein Mittelklassebuch um die erste Frau in Neuseeland, die vor dem Leben in Prostitution in der noch relativ neuen und regellosen Sträflingskolonie in Sydney flieht und nach Fjordland verschlagen wird; teilweise gute Beschreibung vom Leben der Maori, wo wohl auch viel Arbeit reingeflossen ist, leider nicht in die Schreibe (Endeavour's Children, by R. J. Tinsley).
Endlich im Backpacker angekommen, kurz mit Max konferiert, dann mit dem Bus ins nächste Einkaufszentrum für Kino; hätte ich geahnt, daß es wieder nach Honolulu (genauer: Pearl City) zurückgeht, wäre ich nicht mit, und hätte "Nine Months" verpaßt, was (im Rückblick) kein Problem gewesen wäre. Das Beste war sowieso David Lettermans Komentar dazu: "13 Mio $ in the first weekend! Not bad, considering that Hugh Grant spent only about 60 $ on advertising!" Der Film sah Hugh Grant mit einer mittelmäßigen performance, den Hugh Grant spielend, wie er einen werdenden Vater spielt, in einem Film fast ohne Überraschungen, viel zu straightforward. Hollywood halt. Was ich hingegen sehen will, ist "A Walk in the Clouds", dem neuen von Alfonso Arau, der auch "Come el agua nel cioccolato" gedreht hat.
Und hinterher mit dem Surferboys noch ein Beck's zu trinken, hat den Abend auch nicht verbessert. Na ja.
Postkarte an Schatz:
Die Amis sind zwar da auch manchmal bissl komisch, aber die letzte Mode hier ist, den Hosenbund so tief zu tragen, daß das Designerlabel auf der Unterhose sichtbar ist. Und obenrum haben die Surferboys eh nie was an. Auch zum Shoppen oder so, wozu? Die typische Fußbekleidung sind Thongs, diese 1$-Badeschlappen mit dem Riemchen zwischen den Zehen. Abgerundet wird das mit einem Tan, der jeden durchschnittlichen Nordafrikaner aussticht, und einer (möglichst teuren, möglichst Designer, möglichst Ray Ban)-Sonnenbrille.

160. Tag

Faultag. Total. Um 12.00 oder so bin ich immerhin mal in den Supermarkt, um (eineinhalb Stunden lang!) eine profunde Analyse zu betreiben, was alles zu haben ist; Babybedarf (-windeln und -nahrung) waren im selben Gang wie Tiernahrung, alles war recht teuer, und ein paar Namen klangen wie Heimat: Wasa, Kellog's Corn Flakes und: tataa, Franziskaner Hefeweizen! Jappa dappa duu! Bingo! Das erste Weizen sein 5 Monaten! Und an einem Platz, wo ich es am wenigsten erwartet hatte. Also zurück mit Postkarten, wholegrain bagels und Philadelphia, gefrühstückt und ferngesehen (Robin-Williams-Day, einen Rest Dead Poets Society und ein Stück Goooood Morning, Vietnam!), und um 4 doch die Energie gefunden, schnorcheln zu gehen.
Das Wasser war etwas murky, aber hatte doch wohl eine Sicht bis in über 10 m Tiefe, jedenfalls kann ich mit einem duckdive nicht ganz runter und mußte 5x equalizen. Der Platz hieß Shark's Cove, aber dem zum Trotz waren es Schildkröten, die ich da sah, eine beäugte mich mißtrauisch, aber phlegmatisch neugierig, bis sie dann wohl doch entschied, daß ich zu nix zu gebrauchen bin und wieder nach unten entschwand. Der Abend brachte dann auch nur Fernsehen (Beverley Hills Cop II u. a.). Alles in allem ein Tag, den ich wesentlich besser in Vancouver hätte brauchen können.

161. Tag

9.30 Kirche, enttäuschend, nicht gut polynesisch, obwohl der Chor nur aus Polynesiern bestand, und sonst auch recht fad. Dann Schwimmen, mittags mit dem Bus und Max zum Airport, und dort mit einem European rumgehangen. Max ist nur Nr. 1 auf der Warteliste, hätte aber (und ich wohl auch; verdammt!) vorgestern schon fliegen können, ebenfalls auf Warteliste. Trotzdem (2½ Stunden vor dem Flug) hoffen wir noch, daß er mitkann. Essen und Trinken ist unglaublich teuer auf dem Flughafen, selbst der Burger King ist wohl der teuerste der gesamten U.S. of A. Übrigens fliege ich mit Canadian, mit einer DC 10, mal schaun, wie das wird.

[Hier ist in meinem Originaltagebuch ein wilder, hauptsächlich grafisch ausgeführter Wutausbruch drin, wegen des Flughafens, dessen duty free nicht mal Diafilme hatte, und alles andere auch zu teuer; abreagiert habe ich mich dann mit 10 min Rolltreppe hochlaufen, gegen die Laufrichtung...] Filme habe ich jetzt übrigens doch gefunden: für 12.95 US$+Tax. Schnäppchenpreis. Etwa 3x so teuer wie Melbourne.
Immerhin, Max kann mit auf den Flieger.
Film: A Circle of Friends. Gut!

162. Tag

Ankunft in Vancouver.

Meine Hawaii-Zusammenfassung: Wie ich mir schon dachte, ist das hier nicht mehr Polynesien. Im Endeffekt ist das ein Stück USA, set against the backdrop of lush rainforest, beautiful beaches und was halt sonst noch eine tropische Insel ausmacht. Und furchtbar teuer ist das alles hier! Ich war eigentlich konstant hungrig, weil ich mir kein richtig sättigendes Essen geleistet habe, trotzdem habe ich etwas angesetzt, also muß wohl meine Kalorienaufnahme gestimmt haben. Ich muß den Ernährungstrick hier wohl noch rausbekommen (mehr Wasser? Hawaiiwasser ist sowieso das beste, das ich bisher irgendwo hatte, bayerische Voralpenquellen eingeschlossen). Der Vulkan war wohl das Beste, und inzwischen eate ich mein heart out, daß ich nicht auf dem Mauna Kea zum Observatorium hoch bin. Trottel! [Auch wenn ich mittlerweile gehört habe, daß die Luft dort oben wirklich dünn ist.] Nur um dann doch zwei Tage lustlos in dem Surferteil in Oahu rumzuhängen. Obwohl ich alles mit einem früheren Anruf bei Air NZ hätte erledigen können. Trottel. Und der Canyon in Kawai war auch ganz schön scenic. Außerdem hat es richtig gutgetan, mal sieder eine Stadt zu haben. Auch wenn es nur Honolulu/Waikiki war.


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© Gregor Giebel 1995

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